Ist SEO tot? Nein, aber dein Verständnis schon.

SEO ist tot

SEO ist nicht tot, aber wenn du immer noch auf Rankings und Sichtbarkeitsindizes optimierst, als wären sie das Endziel, dann bist du auf dem besten Weg, irrelevant zu werden. Die Spielregeln haben sich verändert und zwar nicht ein bisschen, sondern fundamental. 

In einer Welt, in der KI-Assistenten wie ChatGPT, Googles AI Mode oder Perplexity ganze Kundenreisen begleiten, ist Sichtbarkeit nicht mehr die Frage von zehn blauen Links, sondern von Empfehlungen.

Wenn du nicht mehr vorkommst in den relevanten Konversationen dieser Systeme, existierst du schlicht nicht mehr im relevanten Moment. 

In diesem Ratgeber erfährst du, warum die alte SEO-Welt ausgedient hat und wie du dich strategisch neu aufstellen musst, um auch in Zukunft relevant zu bleiben.

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SEO ändert sich fundamental

SEO verändert sich fundamental. Ein Großteil der Kundenreise wird in so etwas wie dem AI Mode oder ChatGPT stattfinden, vielleicht bald auch ohne 10 blaue Links.

Lass uns ehrlich sein:
Eine auf mich maßgeschneiderte Antwort zu einer spezifischen Frage – über einen Dialog hinweg – ist eine überlegene Erfahrung im Vergleich zu 10 blauen Links mit jeweils 5.000 Wörtern.

„The future of AI-search isn’t about rankings, it’s about recommendations. […] if you’re not giving the LLM a reason to recommend your page/product/brand then you’re going to get left behind.“

Tom Critchlow

Ich glaube, dass wir in Zukunft viel Zeit mit KI-Assistenten verbringen werden und nur zur Validierung Websites abrufen oder im Endspurt der Kundenreise. Die meisten Inhalte werden von Bots abgerufen, konsumiert und kuratiert.

Was tatsächlich sterben wird und muss, ist die alte Denkweise und das frühere Skillset: WDF*IDF, Keyword-Dichte, etc. 

Toolanbieter, SEO-Verantwortliche, Freelancer, Agenturen müssen das Alte loslassen und das Thema Suche neu denken, wo es jetzt gerade ist und in 2 Jahren sein wird. Alles andere ist Wahnsinn.

1. Marken müssen digitalisiert werden.

Marken müssen wahrlich digitalisiert werden. Sie müssen durch ein Content-Ökosystem glasklar kommunizieren, für wen sie die hilfreichste Lösung sind.

Das klassische Google hat zu kurzen Suchanfragen geführt, ohne klare Intention. Das Resultat: Content für generische Anfragen, der niemanden wirklich glücklich macht. Jeder musste alles für jeden sein.

Was heißt „wahrlich digitalisieren“ konkret?

Ein Content-Ökosystem auf- und abseits der Website, das zeigt, für wen die Marke, das Produkt oder die Leistung die perfekte Lösung ist. Dazu gehört auch User Generated Content, den du nicht im Griff hast.

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2. Zielgruppenverständnis erweitert das moderne Keyword-Mapping

Die KI trennt nicht mehr nach generischen Suchbegriffen. Sie verarbeitet semantische Zusammenhänge. Wenn du nicht verstehst, wie deine Zielgruppe denkt, wie sie spricht, welche Probleme sie wirklich hat, dann kannst du keinen Content bauen, der in Konversationen auftaucht.

Es geht nicht mehr um eine saubere Keyword-Liste. Es geht um den semantischen Raum, den deine Marke besetzt. Um Nutzersituationen. Um Entscheidungslogiken. Und ja, das ist anstrengender als reines Keyword-Mapping, aber auch viel wirkungsvoller.

3. Marken haben keine Kontrolle mehr über ihre Inhalte

Marken verlieren die Kontrolle über die Darstellung und Verwendung ihrer Inhalte.

Beispiel: Query-Fan-Out-Prozess

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Googles KI-Modus integriert logisches Schlussfolgern, persönlichen Kontext und möglicherweise bald DeepSearch. Das ist eine Suche, in die wir keinen Einblick haben und vermutlich nie haben werden. 

Ergebnis: Eine Suche basierend auf Wahrscheinlichkeiten.

4. Die Suche fragmentiert sich und Plattformen ticken unterschiedlich

Wahrscheinlich wird es für unterschiedliche Zwecke unterschiedliche Assistenten geben.

Denk nur an Google, ChatGPT, Perplexity. Unterschiedliche Zielgruppen. Unterschiedliche Daten. Unterschiedliche Absichten.

Du wirst dir überlegen müssen:

  • Welche Plattform ist die richtige für deine Zielgruppe?
  • Wo hast du die geringsten Kundenakquisekosten?
  • Welche Inhalte müssen wo platziert werden?

5. Alte KPIs verlieren ihren Wert

Wenn du SEO immer noch an Rankings, CTR oder Sichtbarkeitsindizes misst, bewertest du Erfolg mit den falschen Werkzeugen. Diese KPIs stammen aus einer Zeit, in der es eine lineare Customer Journey gab – jemand sucht, klickt, konvertiert. 

Diese Welt existiert so nicht mehr.

In KI-gestützten Interfaces wie Googles AI Overviews, ChatGPT oder Perplexity gibt es keine klassischen Rankings. Die Systeme kuratieren Antworten, keine Trefferlisten. Sichtbarkeit entsteht nicht mehr durch „Position 1“, sondern durch Kontext-Relevanz

Die Frage lautet nicht: „Wie oft wirst du geklickt?“, sondern: „Wie oft wirst du in den richtigen Konversationen genannt?“

Daraus folgt:

  • CTR verliert an Bedeutung, weil viele Interaktionen gar keinen Klick mehr erzeugen.
  • Suchvolumen als Steuerungsgröße ist immer noch wertvoll, um Potentiale zu schätzen, aber lässt sich nicht direkt in Klicks übersetzen.
  • Sichtbarkeitsindex wird irrelevant, wenn Sichtbarkeit nicht mehr an Positionen, sondern an Datenpunkten in Konversationen hängt.

Das Ziel ist nicht mehr Traffic. Das Ziel ist Relevanz im Moment der Entscheidung.

6. Sichtbarkeit musst du heute simulieren

Du brauchst neue Wege, um Sichtbarkeit greifbar zu machen. 

Die Lösung: 

Synthetische Kundenprofile (Historie) und simulierte Customer Journeys (Konversationen).

Tools wie Scrunch, Goodie und Profound arbeiten daran, es dir zu ermöglichen, mit einer Zielpersona in einer simulierten ChatGPT-Konversation zu interagieren – so wie ein echter Nutzer es tun würde. Du stellst Fragen, recherchierst Probleme, vergleichst Lösungen. Und beobachtest:

  • Taucht deine Marke auf?
  • Wird dein Content zitiert, empfohlen oder ignoriert?

Diese synthetischen Simulationen sind kein Spielzeug. Sie sind die präziseste Methode, um zu messen, wie sichtbar, relevant und vertrauenswürdig du im neuen Kontext bist und wo du Lücken hast. Aktuell können die Tools das noch nicht.

Wer in Zukunft wissen will, ob sein Marketing wirkt, muss verstehen: Sichtbarkeit entsteht heute in Systemen, nicht in Suchergebnissen. Und du brauchst synthetische Kundenreisen, um sie sichtbar zu machen.

7. SEO ist schon lange kein funktionierendes Silo mehr

Die Zeiten, in denen SEO eine abgeschottete Disziplin war – irgendwo zwischen Technik und Text – sind vorbei. Wer heute SEO noch als Spezialgebiet betrachtet, trennt künstlich, was längst zusammengehört.

SEO ist ein strategisches Bindeglied zwischen Content, Marke, Kommunikation, UX, Tech-Stack, Daten und Produkt. Es beeinflusst, wie Nutzer dich erleben und wie Maschinen dich interpretieren. Und genau deshalb funktioniert es nicht mehr im Silo.

Wenn dein Content-Team Inhalte ohne Suchintention plant, verschenkst du Potenzial.

Wenn deine Brand-Strategie keine Suchsysteme berücksichtigt, wirst du nicht gefunden.

Wenn deine technischen Grundlagen nicht robust sind, wirst du nicht verstanden.

SEO ist kein Kanal. SEO ist Infrastruktur. Und wer es so versteht, wird zum strategischen Scharnier, nicht zum operativen Abarbeiter.

Die Folge: Die besten SEOs von heute heißen nicht mehr „SEO Manager“. Sie heißen: Digital Strategist. Relevance Engineer. Content Engineer.

8. Von Traffic zu Empfehlung

Lange Zeit war Traffic das Ziel. Sichtbarkeit gleich Klicks, Klicks gleich Chancen. Aber diese Gleichung funktioniert nicht mehr. Denn in einer Welt, in der KI-Systeme die Informationsauswahl treffen, zählt nicht mehr, wie viele Menschen auf deine Seite kommen, sondern ob du genannt wirst, wenn es darauf ankommt.

Jetzt ist das Ziel: Empfehlung.

Wenn Sprachmodelle die Kundenreise begleiten, zählt nicht mehr, wie oft du gesehen wirst, sondern ob du genannt wirst – in den relevanten Konversationen.

Das heißt nicht automatisch weniger Umsatz. Traffic ≠ Umsatz.

In dieser neuen Welt wird der Traffic durch KI-Assistenten vorqualifiziert.

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Vorsicht vor KI-Tool-Versprechen

Manche Anbieter im Enterprise-Segment – darunter eine etablierte SEO-Plattform mit einer neuen „Enterprise“-Version – vermitteln aktuell den Eindruck, als könne ihr Tool nun „SEO für dich übernehmen“. Klingt verlockend, ist aber natürlich total albern.

In Zeiten großer Veränderungen sind Bauernfänger besonders aktiv.

Die Realität ist:

KI-Tools sind Werkzeuge. Punkt.

Sie sind nur so gut wie die Menschen, die sie bedienen. Wir haben keine AGI, keine Allzweckmaschine. Du kaufst kein Tool, drückst auf Start und der Markt regelt sich von selbst. Wenn das so wäre, würden es alle machen. Und genau deshalb würde es keinen Unterschied mehr machen. Dann wären wir bei der Singularität.

Und ja, klar:

Wir sind ein Beratungsunternehmen – natürlich klingt das jetzt wie der Klassiker:

„Lass das Tool mal stecken, du brauchst uns.“

Aber: Deshalb ist es nicht weniger wahr.

Wenn Tools allein den Unterschied machen würden, wäre das Spielfeld längst nivelliert. Dann gäbe es keinen Wettbewerb mehr. Kein Wettbewerb mehr. Keine Differenzierung. Kein Denken, kein Entscheiden. Nur noch Knöpfchendrücken.

Gerade CMOs und Marketingleiter sollten sich an dieser Stelle nicht blenden lassen:

  • Tools liefern Daten (dieselben wie 20 andere).
  • Sie helfen bei der Automatisierung von Workflows, aber sie entwickeln keine funktionsfähigen Strategien und Pläne.
  • Wirkung entsteht durch Denken, Verstehen, strategische Führung.

Also bitte: Nicht einlullen lassen. Weder von glatten Sales-Pitches noch von der Hoffnung, dass man sich das menschliche Gehirn einfach “weg installieren” kann.

Was bleibt trotzdem von SEO?

Klassische SEO ist das Fundament.

Oder anders gesagt:

Wir SEOs sind mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen sehr gut positioniert, wenn wir bereit sind, uns auf diese Veränderungen einzulassen.

So viel Potenzial wie jetzt habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nie gesehen.

Beruhigende Daten zum Schluss:

SEO ist nicht tot, aber dein früheres Verständnis sollte es sein

Wenn du SEO noch immer als Disziplin für Rankings und Traffic verstehst, hast du den Anschluss bereits verloren. Die Spielregeln haben sich verändert. 

Die Suche fragmentiert sich über eine Vielzahl an Plattformen, Empfehlungen ersetzen Rankings, und Messbarkeit muss simuliert werden.

Die gute Nachricht?

Das Spielfeld wird neu verteilt und du kannst jetzt die Weichen stellen.

Wir bei Evergreen Media entwickeln Strategien für genau diese neue Ära:

  • Generative Engine Optimization statt Keyword-Gedöns
  • Sichtbarkeit in Chatbots, AI Overviews und multimodalen Interfaces
  • Infrastruktur, Relevanz und Markenprofil als zentrale Assets
Lust auf ein Sparring zur KI-Zukunft deiner Search-Strategie? Dann lass uns sprechen.

Wir arbeiten mit führenden Marken weltweit, darunter einige auf Fortune-50-Niveau (nein, ich habe mich nicht verschrieben) und wir helfen auch dir gern, herauszufinden, wie deine Marke in Zukunft nicht nur gefunden, sondern empfohlen wird.

Founder, CEO

Alexander ist Gründer und Geschäftsführer von Evergreen Media®

Kommentare

  1. Vielen Dank, Alexander! Interessant zu lesen.
    Nur eine kleine Rechtschreibkorrektur im vorvorletzten Absatz: „Wir leben schon seit einem Jahrzehnt in einer KI-Welt – unter anderem Dank Google.“ – Das Wort dank wird kleingeschreiben.
    (Kommentar nur für euch, nicht für die Website.)

  2. Auch die KI ist limitiert. Mehr als Text, Bild oder Video etc. kann diese auch nicht ausgeben. Ein schönes Tool, aber nichts das man alleine laufen lassen kann. Der Kontrollverlust wäre zu groß.

  3. Google hat zwar einen riesigen Marktanteil. Aber SEO ist nicht ausschließlich auf Google ausgerichtet. Das ist eine Abhängigkeit, von der man sich im Laufe der kommenden Jahre lösen sollte. So schnell KI Systeme auf den Markt kommen, so schnell können Innovationen auch den Markt umkrempeln. Vor ein paar Jahren hätte man noch gelacht, wenn behauptet wurde, dass eine KI die Texter ersetzt. Nun sehen wir den Fall, dass Texter Plattformen immer mehr an Bedeutung verlieren., weil die Nachfrage nach Content sich eine bestimmte Richtung zieht.

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