Das Wichtigste in Kürze:
- GenAI ist angekommen: Generative KI prägt ab 2026 Customer Journeys, Suchverhalten und Marketingprozesse.
- SEO lebt, verändert sich aber radikal: Google wird zum Chatbot. Neue KPIs wie Share of Voice in KI-Suche und Umsatz aus KI-Traffic werden zentral.
- Markenbild im KI-Zeitalter managen: Ein klares, konsistentes digitales Abbild entscheidet, ob KI-Assistenten deine Marke empfehlen oder ignorieren.
- Digital PR wird strategischer Hebel: Sichtbarkeit in Top-Tier-Medien, Listen und relevanten Quellen erhöht Chancen, in Trainingsdaten und KI-Antworten aufzutauchen.
- Customer Journey neu denken: Maps aktualisieren, Website-Inhalte für gesamte Buyer Journeys abdecken und Demand Generation gezielt einsetzen.
- Organisation fit machen: KI-Workflows automatisieren repetitive Prozesse, Silos aufbrechen und Ressourcen für Wachstum freisetzen.
2026 wird für viele das erste Budgetjahr in der KI die Hauptrolle übernimmt und wer jetzt falsch priorisiert, verliert Sichtbarkeit, Marktanteile und Relevanz.
Generative KI verändert nicht nur, wie Kunden suchen und kaufen, sondern auch Marketing als Disziplin.
In diesem Ratgeber erfährst du, welche Marketingtrends du priorisieren musst, um Potenziale zu entfalten und das Wachstum voranzutreiben.
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MARKETINGTRENDS ZU „C-LEVEL AUSRICHTUNG & ZIELE“
#1 Hole die Geschäftsleitung zum Impact von generativer KI auf Customer Journey und Marketing ab.
…damit die strategischen Entscheidungen 2026 auf einer realistischen Einschätzung von Chancen und Risiken basieren. Wer hier nur über „Effizienz“ spricht, unterschätzt den massiven Einfluss auf Sichtbarkeit, Kaufentscheidungen und Marktanteile.
Dabei gibt es zwei Kernbereiche zu beachten:
- KI-Sichtbarkeit
- KI-Nutzung
Zur KI-Sichtbarkeit
Google baut sich derzeit schrittweise zur KI-Suchmaschine um. Das Ganze nennt sich AI Mode und ist in mehr als 180 Ländern bereits ausgerollt.
Gleichzeitig startet die Customer Journey nicht mehr nur bei Google. Das Suchverhalten verteilt sich zunehmend auf Plattformen wie YouTube, TikTok, LinkedIn, Reddit und Chatbots wie ChatGPT, Gemini, Copilot oder Perplexity. Wer Suche noch ausschließlich mit Google gleichsetzt, verpasst potenzielle Kontaktpunkte und verliert dadurch Einfluss und Conversions.
Laut Forrester geben 89 % der B2B-Käufer an, dass sie generative KI als eine primäre Quelle für Informationen entlang der gesamten Buyer Journey nutzen.
Eine Studie von SEMRush zeigt zudem, dass ChatGPT Google nicht ersetzt, sondern das Suchverhalten erweitert. Nutzer verwenden beide Kanäle parallel und wechseln je nach Kontext zwischen ihnen.
Das bedeutet: SEO bleibt zentral, verändert sich jedoch massiv und AI-Search etabliert sich als zusätzlicher, schnell wachsender Kanal.
Zur KI-Nutzung
Marketing ist neben Coding wahrscheinlich der am meisten durch GenAI revolutionierte Bereich.
Laut BCG hat generativer KI dabei geholfen, die Produktivität zwischen 15 bis 30 Prozent zu steigern, wobei extreme Fälle von 80-prozentiger Produktivitätssteigerung bekannt sind.
Im Bereich „Inhalte“ halten wir aus unserer Erfahrung eine Verdreifachung der Produktivität bei gleichbleibender Qualität für realistisch. Dementsprechend geht es hier nicht nur um Effizienz, sondern um vollkommen neue Möglichkeiten.
#2 Leite die Marketingziele direkt aus den Unternehmenszielen ab und führe OKRs ein.
…um sicherzustellen, dass jede Marketinginvestition messbar zum Geschäftswachstum beiträgt und nicht in isolierten Kampagnen verpufft.
Das sehen wir in unserer Arbeit immer wieder: Marketingziele sind nicht mit den Unternehmenszielen abgestimmt. Die Gründe dafür werden in diesem McKinsey-Report sehr gut erläutert.
Ein weiteres Problem aus unserer Erfahrung ist das strategische Management im Marketing:
Oft fehlt die Brücke zwischen der strategischen Planung und der operativen Marketingumsetzung. Nötig ist eine Planung über unterschiedliche Zeithorizonte, kombiniert mit einem Stewardship-Ansatz, der es ermöglicht, Herangehensweisen agil an die Zielerreichung anzupassen.
Ein hervorragendes Mittel, um diese Lücke zu schließen, sind meiner Meinung nach OKRs (muss nicht extrem bürokratisch umgesetzt sein):

#3 Setze klare, plattformspezifische KPIs, die CEOs und CFOs interessieren.
…damit Marketingbudgets auf Basis von Kennzahlen wie Umsatzbeitrag, Marktanteil in der KI-Suche und Markenpräsenz entlang der Buyer Journey gerechtfertigt werden können.
Neue KPIs im Kontext von Chatbots und KI-Suchmaschinen:
- Share of Voice entlang der Buyer Journey (Marktanteile)
- Umsatz über KI-Traffic
- Abrufe der Website durch KI-Bots (wachsender Einfluss)
Zu diesem Thema gibt es eine ausführliche Folge, in der wir tief in Messbarkeit und KPIs für Chatbots und KI-Suchmaschinen eintauchen:
MARKETINGTRENDS ZU „MARKENPOSITIONIERUNG & KI-SICHTBARKEIT“
#4 Schärfe das digitale Abbild der Marke.
…um sicherzustellen, dass generative KI deine Marke in den richtigen Kontexten empfiehlt und so Kaufentscheidungen beeinflusst.
In Zukunft werden KI-Assistenten einen Großteil der Kundenreise abdecken und User gewissermaßen vorqualifizieren. Dabei übernehmen sie einen großen Teil der Recherche und kuratieren Informationen in maßgeschneiderten Antworten.
Das bedeutet: Marken verlieren zu einem gewissen Maß die Kontrolle über ihre Inhalte. KI-Assistenten konsumieren beliebige Quellen, bestimmen die Darstellung der Marke und entscheiden am Ende der Konversation, wer empfohlen wird.
Daher muss der digitale Fußabdruck, alles, was im Internet über die Marke existiert, aufgeräumt und gemanagt werden, damit Sprachmodelle ein klares, zutreffendes Bild erhalten.
Warum? Damit KI-Assistenten unsere Marke in den richtigen Konversationen mit den idealen Kunden erwähnen – und am Ende empfehlen.
Heute ist es wichtiger denn je, genau zu wissen, für wen man die richtige Lösung ist, warum – und wie man sich klar vom Markt abhebt.
#5 Starte gezielte Digital-PR-Kampagnen entlang der Buyer Journey.
…um dort sichtbar zu sein, wo KI-Systeme ihre Empfehlungen ableiten, und so deine Chancen auf Aufnahme in Trainingsdaten und Antworten zu maximieren.
Im vorherigen Punkt ging es darum, die Positionierung zu bereinigen und zu managen. Hier geht es darum, sie proaktiv zu etablieren.
Eine mögliche Priorität: regelmäßig in Top-Tier-Medien erscheinen, die Sprachmodelle für ihre Trainingsdaten nutzen. Ziel ist es, in KI-Assistenten nicht nur zitiert, sondern als Teil der zugrunde liegenden Trainingsdaten berücksichtigt zu werden.

Je nach Geschäftsmodell könnte eine weitere Priorität sein, möglichst weit oben in Bestenlisten zu landen, die entlang der Buyer Journey in KI-Suchmaschinen zitiert werden.
Beispiel: Ein großes SaaS-Unternehmen, dessen Performance in generativen Suchumfeldern stark davon abhängt, hoch in relevanten Vergleichsportalen gelistet zu sein. Der Weg dorthin: zuerst in die Listen kommen, dann Bewertungen sammeln und schließlich in bezahlte Promotion investieren.
MARKETINGTRENDS ZU „CUSTOMER JOURNEY REFRESH“
#6 Aktualisiere und priorisiere deine Customer Journey Maps.
…damit Marketingmaßnahmen auf die veränderten Recherche- und Kaufprozesse reagieren, bevor Wettbewerber diese Touchpoints besetzen.
Das Nutzerverhalten ändert sich derzeit grundlegend – nicht nur durch generative KI, sondern auch durch das andere Rechercheverhalten neuer Generationen.
Genau deshalb sollten Customer Journey Maps aktualisiert und die wichtigsten Journeys neu priorisiert werden.
Leitfragen:
- Wie gut sind unsere aktuellen Strategien auf die Bedürfnisse, Journeys und Verhaltensweisen unserer Zielgruppe abgestimmt?
- Welche Customer Journeys sind für uns am wichtigsten?
- Nutzen wir unseren Martech-Stack zu wenig oder fehlen uns zeitgemäße Lösungen?
Beispiel: Ein großes B2B-Industrie-Unternehmen stellte fest, dass seine Zielgruppe (primär Einkäufer) den Großteil der Recherchezeit in Microsoft Copilot verbringt. Solche Muster sehen wir derzeit in vielen Branchen parallel.
#7 Decke die komplette Buyer-Journey auf deiner Website.
…um sicherzustellen, dass keine relevanten Fragen unbeantwortet bleiben und KI-Systeme deine Inhalte als primäre Quelle heranziehen.
Analogie: Das Internet wandelt sich von 2D zu 3D.
Früher standen Keywords im Fokus, heute geht es um kontextreiche Konversationen in KI-Assistenten, die im Hintergrund umfangreiche Recherchen für den User durchführen.
Das erfordert mehr Volumen, als menschliche Teams je leisten können und ist nur mit KI-Workflows umsetzbar.
#8 Investiere in Demand Generation.
…um aktiv Nachfrage zu schaffen, die langfristig Marken- und Produktsuchen steigert und damit die KI-Sichtbarkeit zusätzlich sichert.
Demand Generation, egal, ob über Paid, PR oder Influencer Marketing, ist 2026 keine Option mehr, sondern die Eintrittskarte, um in den Kaufentscheidungen der Zielgruppe überhaupt aufzutauchen.
Sie füllt nicht nur die aktuelle Pipeline, sondern entscheidet, ob du in der KI-gestützten Buyer Journey von morgen eine Rolle spielst.
MARKETINGTRENDS ZU „ORGANISATION & ENABLEMENT“
#9 Automatisiere repetitive Marketingprozesse mit KI.
…um schneller auf Marktveränderungen zu reagieren und Content-Volumen zu skalieren, ohne Qualität oder Markenbotschaft zu opfern.
Wie Kevin Indig es nennt: Das neue Normal im Marketing sind laufende Disruptionen.
Da Budgets geringer sind als vor COVID und Marketing-Teams selten wachsen, geht es nicht um mehr Headcount, sondern um den Einsatz von KI-Workflows und KI-Agenten.
Auf C-Level hat KI im Marketing oft einen schlechten Ruf, vor allem durch den unsauberen Einsatz von ChatGPT. Doch ChatGPT ist nicht für alles geeignet.
Stattdessen braucht es:
- Aufbereitung interner Daten für KI
- klare Richtlinien
- maßgeschneiderte Workflows für passende interne Prozesse
Beispiel: Für ein großes Tech-Consulting-Unternehmen haben wir für Content entlang der Buyer Journey passende KI-Workflows entwickelt – von der Datensammlung über die Richtliniendefinition bis zur vollständigen Abbildung des redaktionellen Prozesses.
Beispiel: Für ein großes Tech-Consulting-Unternehmen haben wir für Content entlang der Buyer Journey passende KI-Workflows entwickelt – von der Datensammlung über die Richtliniendefinition bis zur vollständigen Abbildung des redaktionellen Prozesses.
#10 Brich Silos auf und fördere abteilungsübergreifende Kommunikation.
…um Wissen, Insights und Ressourcen zwischen Teams zu teilen, die gemeinsam deine Markenpräsenz und Innovationsgeschwindigkeit erhöhen.
Die Isolation von Fachbereichen ist nach wie vor weit verbreitet. Einer der größten Hebel: SEO, Content, PR, Social, UX, Brand, Product und IT enger miteinander verknüpfen. In vielen Fällen würde schon regelmäßige Kommunikation zwischen diesen Bereichen enorme Effekte bringen.
In der Praxis wird oft redundant oder sogar in unterschiedliche Richtungen gearbeitet.
Dabei gilt:
Alles spielt zusammen, alle können voneinander lernen und alle können massiv voneinander profitieren.
Deine nächsten Schritte
2026 wird ein Jahr der klaren Weichenstellungen. Wer jetzt in die richtigen Marketingtrends investiert und die richtigen Prioritäten setzt, wird nicht nur Effizienzgewinne realisieren, sondern echte Marktanteile erobern.
Damit das gelingt, solltest du drei Dinge sofort angehen:
Strategische Verankerung auf C-Level
Sorge dafür, dass Geschäftsführung und Finanzverantwortliche die Tragweite von KI für Sichtbarkeit, Customer Journey und Umsatzbeiträge verstehen. Nur so sicherst du Budgets und bekommst Rückhalt für die Umsetzung.
Sichtbarkeit im KI-Zeitalter sichern
Baue deine Marke so auf, dass sie in generativen Such- und Empfehlungsumfeldern präsent ist. Das bedeutet: digitale Präsenz schärfen, gezielte Digital-PR starten und sicherstellen, dass KI-Systeme deine Marke in den entscheidenden Momenten empfiehlt.
Organisation und Prozesse fit machen
Brich Silos auf, automatisiere repetitive Aufgaben und etabliere KI-Workflows, die Geschwindigkeit und Qualität verbinden.
Dein Ziel:
Ressourcen für echte Wachstumsinitiativen freischaufeln.
Wenn du diese Schritte konsequent umsetzt, bist du nicht nur auf die Disruption durch KI vorbereitet – du verwandelst sie in einen Wettbewerbsvorteil.
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